Man kann und darf dieses Thema gar nicht lange genug am Kochen halten, medial - nachdem fast alle wegschauen, vor allem alle sogenannten Offiziellen und Verantwortlichen, um bloß nicht den steten Kapitalfluss zu stören, in dem die Reichen dieser Erde (und solche, die es noch werden wollen) sich baden und treiben lassen. Was kümmert die der arme Rest? Nein, dieses Elend kotzt sie nicht einmal mehr an, das ignorieren die nicht einmal mehr. Und die FIFA mittenmang dabei.
Da schüttelt ein Herr Platini aufgebracht sein Haupt, wenn Greenpeace eine längst überfällige Aktion gegen die umweltverbrecherischen Machenschaften von Gazprom startet - in einem Fußballstadion! Beim Anpfiff eines Fußballspiels!! In der Königsklasse Champions League!!! Welch Majestätsbeleidigung! Der Majestät Mammon nämlich.
Und die Mehrheit der Fans macht weiter in selig Lederhosen und Bier, in Stadionwurst und Trainerentlassungsspekulation, als ob nichts, aber auch gar nichts ihren geliebten Sport trüben könnte. Ist das noch Sport? Ist da auch noch Moral? Die Fragen stellen sie sich nicht. Was zählt, ist das Event, die Unterhaltung. Das ist hier nicht anders als in der Politik. Siehe das Wahlergebnis der BRD von vor ein paar Wochen.
Es muss mehr Wut und Empörung geben, wenn die unhaltbaren Zustände - und es sind ja nicht nur Arbeiter, die wie Sklaven in Katar behandelt werden, es sind ja auch Spieler selbst - geändert werden sollten. Aber vielleicht will man das ja auch gar nicht. Dann hätte sich der Fußball ein weiteres Mal verkauft. And the beat goes on...
(In diesem Zusammenhang: http://www.tagesspiegel.de/sport/willmanns-kolumne-fussball-politik-und-baerenschinken/8880106.html )
3. Oktober 2013
2. Oktober 2013
Jimmy Hartwig macht in Trachten
Jimmy Hartwig verkauft Trachtenmode, ist der Boulevardpresse zu entnehmen. Möge ihm Erfolg dabei beschieden sein, Jimmy Hartwig hatte es nicht immer leicht.
Schlimm an der Meldung ist nur der Erinnerungsfetzen, der durch sie aus dem tiefsten Unterbewusstsein zutage gefördert wird. Das ganze trug sich vor geschätzten fünfzehn Jahren in Hamburg zu, in einem Ausflugslokal namens "Cliff", das direkt an der Außenalster liegt und in dem man qua Hausordnung gezwungen ist, sein iPhone (früher: Nokia) auf den Tisch neben den Caipi zu legen und die Sonnenbrille hoch ins Haar zu schieben, was dann später unangenehme Folgen hat, und dies wird oft unterschätzt, wenn das Haar nicht unbehandelt ist, was für alle Cliffgäste gilt, doch endlich zum Thema:
Jimmy Hartwig und der Ich-Erzähler stehen Schulter an Schulter an einem Ort, der gelegentlich von Sport1-Ansagern als Drehort für Werbeclips verwendet wird, ansonsten aber nicht weiter der Rede wert sein sollte, und es entwickelt sich folgender Dialog:
Ich-Erzähler: "Sind Sie nicht...?"
Jimmy Hartwig: "Ja, genau."
Ich-Erzähler: "Und ich hatte Sie erst gar nicht erkannt."
Jimmy Hartwig: "Jetzt aber doch."
Ich-Erzähler: "Ja."
Jimmy Hartwig: "Okay."
Ich-Erzähler: "Und sonst?"
Jimmy Hartwig: "Läuft."
Ich-Erzähler: "Dann alles Gute."
Jimmy Hartwig: "Ihnen auch."
Und dafür hat der Mensch über zigtausende von Jahren das Sprechen gelernt.
Schlimm an der Meldung ist nur der Erinnerungsfetzen, der durch sie aus dem tiefsten Unterbewusstsein zutage gefördert wird. Das ganze trug sich vor geschätzten fünfzehn Jahren in Hamburg zu, in einem Ausflugslokal namens "Cliff", das direkt an der Außenalster liegt und in dem man qua Hausordnung gezwungen ist, sein iPhone (früher: Nokia) auf den Tisch neben den Caipi zu legen und die Sonnenbrille hoch ins Haar zu schieben, was dann später unangenehme Folgen hat, und dies wird oft unterschätzt, wenn das Haar nicht unbehandelt ist, was für alle Cliffgäste gilt, doch endlich zum Thema:
Jimmy Hartwig und der Ich-Erzähler stehen Schulter an Schulter an einem Ort, der gelegentlich von Sport1-Ansagern als Drehort für Werbeclips verwendet wird, ansonsten aber nicht weiter der Rede wert sein sollte, und es entwickelt sich folgender Dialog:
Ich-Erzähler: "Sind Sie nicht...?"
Jimmy Hartwig: "Ja, genau."
Ich-Erzähler: "Und ich hatte Sie erst gar nicht erkannt."
Jimmy Hartwig: "Jetzt aber doch."
Ich-Erzähler: "Ja."
Jimmy Hartwig: "Okay."
Ich-Erzähler: "Und sonst?"
Jimmy Hartwig: "Läuft."
Ich-Erzähler: "Dann alles Gute."
Jimmy Hartwig: "Ihnen auch."
Und dafür hat der Mensch über zigtausende von Jahren das Sprechen gelernt.
29. September 2013
Zu Tode schuften für den Fußball
Die Tatsachen sind unwiderlegbar: es hat Tote gegeben, zahlreiche, auf den Baustellen in Katar, wo 2022 die WM ausgespielt werden soll. Die Organisation, die die Oberaufsicht hat - ist sofort angerückt und hat die Verhältnisse überprüft? Die Bosse der Baufirmen zurechtgewiesen? Die Skalverei beendet? Dem katarischen Regime das Turnier entzogen? Pustekuchen.
Ein paar Zeilen, dass man besorgt sei und die Sache auf die Agenda irgendeiner nächsten Sitzung stellen werde, vielleicht die Ethikkommission damit sich befassen lasse - mehr nicht. Auf Deutsch: Uns FIFA geht die Sache am Arsch vorbei.
Man gibt zwar inzwischen zu, dass es nicht ganz optimal gewesen sei, das WM-Turnier in die Wüste geschickt zu haben, aber Beschluss ist Beschluss und wahrscheinlich sind jetzt schon die Vorauszahlungen auf die Sponsorenverträge in die Schweiz geflossen. Wer will das ausschließen. Außerdem ist man zu sehr damit beschäftigt, so vielversprechende Partnerschaften zu schließen wie mit Gazprom - viel Geld versprechend.
Irgendwann, so ist zu hoffen, wird es zum Boykott kommen - einiger Verbände, vielleicht aber auch der Zuschauer und vor allem: von Spielern. Fußballer, die sagen: NEIN - unter diesen mörderischen Umständen (Sklaverei, Hitze, Ausbeutung, Gewinnmaximierung der FIFA-Familie) bin ich nicht mehr bereit, anzutreten. Zuzutrauen wäre es ihnen - zu erhoffen wäre es von ihnen. Auf einem Spielfeld, das auch ein Gräberfeld ist, sollte keiner gegen einen Ball treten.
Ein paar Zeilen, dass man besorgt sei und die Sache auf die Agenda irgendeiner nächsten Sitzung stellen werde, vielleicht die Ethikkommission damit sich befassen lasse - mehr nicht. Auf Deutsch: Uns FIFA geht die Sache am Arsch vorbei.
Man gibt zwar inzwischen zu, dass es nicht ganz optimal gewesen sei, das WM-Turnier in die Wüste geschickt zu haben, aber Beschluss ist Beschluss und wahrscheinlich sind jetzt schon die Vorauszahlungen auf die Sponsorenverträge in die Schweiz geflossen. Wer will das ausschließen. Außerdem ist man zu sehr damit beschäftigt, so vielversprechende Partnerschaften zu schließen wie mit Gazprom - viel Geld versprechend.
Irgendwann, so ist zu hoffen, wird es zum Boykott kommen - einiger Verbände, vielleicht aber auch der Zuschauer und vor allem: von Spielern. Fußballer, die sagen: NEIN - unter diesen mörderischen Umständen (Sklaverei, Hitze, Ausbeutung, Gewinnmaximierung der FIFA-Familie) bin ich nicht mehr bereit, anzutreten. Zuzutrauen wäre es ihnen - zu erhoffen wäre es von ihnen. Auf einem Spielfeld, das auch ein Gräberfeld ist, sollte keiner gegen einen Ball treten.
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