30. Mai 2015

So spricht der Pate, der Pate, der spricht so



"Hören Sie, wenn jemand Ermittlungen macht, haben sie das Recht dazu. Wenn sie sich an Regeln halten, habe ich nichts dagegen. Und ich habe keine Befürchtungen wegen mir."

"Die Erstürmung eines Hotels hat mit der FIFA nichts zu tun."

"Während meiner Mandate haben wir immer versucht, all diese Elemente zu eliminieren."

"Ich weiß, viele halten mich für ultimativ verantwortlich für die Handlungen unserer globalen Fußball-Familie - egal, ob es um die WM-Gastgeber geht oder um Korruptionsskandale, aber wir können nicht jeden überwachen. Wenn jemand etwas falsch machen will, kann er dabei unentdeckt bleiben."

(Auf die Frage, ob er fürchte, auch verhaftet zu werden) "Warum? Ich habe mir nichts vorzuwerfen."


"Ich kann vergeben, aber ich vergesse nicht."


Quellen: SZ / Spiegel online / BR

29. Mai 2015

So seh'n Geldsieger aus


„Quickborn, 29. Mai 2015. Für das DFB-Pokalfinale am Samstag ist der BVB klarer Favorit – solange es nach den Privatanlegern geht. Denn sie sind kurz vor dem Spiel in Kauflaune und zeigen damit dem VfL Wolfsburg die rote Karte. Das belegen die Depotauswertungen von comdirect: Über die Hälfte aller BVB-Trades (51 Prozent) in der vergangenen Woche waren Käufe, ein Vertrauensbeweis für die Dortmunder Elf. In der Woche zuvor machten die Käufe sogar 74 Prozent der Transaktionen aus. Die nicht repräsentative Auswertung zeigt, dass die Privatanleger bei comdirect auf einen Sieg des einzigen börsennotierten deutschen Fußballvereins setzen.“

Soweit die Pressemitteilung der Bank. Abgesehen davon, dass 51 Prozent nicht unbedingt eine überwältigende Mehrheit ist, abgesehen davon, dass es schon wundert, wenn die Bank die Depots ihrer Privatkunden „auswertet“ – die Absurdität von sog. Kauflaunen hat, wie man auch als Spekulations-Laie inzwischen weiß, schon den einen oder anderen Betrieb ins Verderben gerissen. Aber so seh’n halt Sieger aus, schalalalala, wenn süßer die Kassen nicht klingeln…

Angesichts solcher „Fußball“-Meldungen kann man eigentlich nur noch kotzen. Und anstelle von Quickborn steigt einem ein Suddendeath vor Augen.

28. Mai 2015

Hilfsangebot für moribunde FIFA

Zur Bewältigung der aktuell sich extrem zuspitzenden Krise der Organisation FIFA appellieren wir an den Ehrenmann Blatter, altem japanischem Brauch zu folgen und die von ihm selbst angekündigten Konsequenzen zu ziehen.

Zu diesem Zwecke bedarf es für eine entsprechende Seppuku-Zeremonie nicht einmal eines Wakizashis oder eines Tantos; hier bietet das Land Schweiz kommodere Einrichtungen an. Näheres dazu unter

  • www.dignitas.ch
  • www.exit.ch
  • www.lifecircle.ch
  • www.altersfreitod.ch

Es können auch kurzfristig Termine anberaumt werden.

27. Mai 2015

Der neueste FIFA-Witz

... der geht so: Joseph Blatter äußert sich zu den aktuellen Korruptionsermittlungen gegen sieben FIFA-Funktionäre: "Fifa-Präsident Blatter begrüßt die Ermittlungen und verspricht Konsequenzen". Wie? Sie liegen nicht brüllend vor Lachen unterm Couchtisch?

26. Mai 2015

Treten und zurücktreten: Thomas Schaaf

Wie soll ein Trainer reagieren oder agieren, wenn er mitbekommt, dass hinter seinem Rücken mit einem anderen Trainer verhandelt wird, ob der nicht sein Nachfolger werden möchte?

So geschehen in Frankfurt bei der Eintracht, und wie auch immer man die Medien, das Umfeld, das Verhältnis zu den Spielern etc. pp. einschätzen und einbeziehen möchte in seine Bewertung: ein solcher Vorgang ist a) unsäglich und b) nur konsequent.

Unsäglich, weil es mindestens einem Tritt gegen das Schienbein, wenn nicht gar Verachtung gleichkommt - denn nicht nur Misstrauen spricht daraus, hinterrücks an der Entlassung dessen zu arbeiten, dem man vorher noch blumige Treueschwüre entgegengebracht hat, mit dem über sein Unbehagen zu reden man nicht für notwendig hielt bzw. zu feige war. Es ist tatsächlich eine abfällige und ehrabschneidende Geste, in der sich Geringschätzung mit kaltschnäuzigem Kalkül paart - sehr zum Nachteil der Eintracht. Denn welcher Trainer wird jetzt nicht sorgsam vorher überlegen, ob er sich einem solchen Haufen von hinterhältigen Aufsichtsräten unterstellt, von dem er gewärtig sein muss, dass der ihn jederzeit abserviert, sobald auch nur ein negativer Artikel in der BILD erscheint?

Es ist daher nur konsequent, wenn Thomas Schaaf stante pede seinen Spind räumt und den Riederwald verlässt - für immer und ewig. Ohnehin als geradlinig bekannt, kann er gar nicht anders, als auf einen solchen Tritt unter die Gürtellinie entsprechend zu reagiern und zurückzutreten. Nicht, dass dies die Herren Aufsichtsräte (Nebengedanke: wo bleibt da eigentlich die Quotenregelung?) auch nur im Entferntesten kratzen würde; als Anlageberater u.ä. Kalkülarbeiter, die sie bei einem Profitverein die Geschicke lenken wollen, gilt der kühle, berechnende Kopf als Nonplusultra.

Kratzen tut dies jedoch am mühsam von Herrn Bruchhagen restituierten Image der Eintracht: vorbei die Zeiten von Intrigen und Zwistigkeiten, so schien es. Fortan begegnet man sich wieder mit eher zusammengekniffenen Augen.

Und selbst wenn viele sog. Fans mit Herrn Schaaf nicht warmwerden konnten - es wäre an der Zeit, dass die Fans zumindest für solches rufschädigendes Verhalten den Aufsichtsräten einmal den Mittelfinger zeigten.

25. Mai 2015

Haare schneiden - Spitzen schneiden

Zum Gewinn der sog. Torjägerkanone wurde Alexander Meier von Eintracht Frankfurt von Fans dazu wiederholt aufgefordert und somit fast schon genötigt, im Falle selbigen Titels sich die Haare schneiden zu lassen. Herr Meier trägt seine glatten braunen Haare schulterlang, bindet sie beim Spiel zu einem sog. Pferdeschwanz zusammen.

Dies Ansinnen der Fans kommentierte der Goalgetter Number One der gerade abgelaufenen Saison mit dem Satz, er werde vielleicht zum Friseur gehen und sich die Spitzen schneiden lassen. Was witzig gemeint war, hat einen doppelt ernsten Hintergrund.

Nämlich erstens: Herr Meier gibt mit seinem Kommentar zu erkennen, dass er auf gar keinen Fall gewillt ist, einem wie auch immer gearteten Druck von Fans nachzugeben, schon gar nicht, wenn es um sein Aussehen geht.

Denn zweitens: es muss gar nicht sein, dass er aufgrund der Tatsache, dass er seine Haare so hat, wie er sie hat, sie entgegen der mittlerweile üblich gewordenen baumarktkompativblen Haarstilkombination aus Teppichreinigerbürste und Sträflingsrasur demonstrativ "lang" als Fashionstatement trägt; er reklamiert damit einzig das Recht, einem quasi faschistoid anmutenden allgemeinen TREND nicht zu folgen.

Es bleibt zu hoffen, dass er nicht einmal zum Spitzenabschneiden sich bewegen lässt. Das könnte auch metaphorisch gedeutet werden, und zwar positiv: Da ist eben noch einer, der sich die Spitzen nicht nehmen lässt - entgegen allen anderen, die sich willenlos einem Fashion-Diktat unterwerfen.