29. September 2013

Zu Tode schuften für den Fußball

Die Tatsachen sind unwiderlegbar: es hat Tote gegeben, zahlreiche, auf den Baustellen in Katar, wo 2022 die WM ausgespielt werden soll. Die Organisation, die die Oberaufsicht hat - ist sofort angerückt und hat die Verhältnisse überprüft? Die Bosse der Baufirmen zurechtgewiesen? Die Skalverei beendet? Dem katarischen Regime das Turnier entzogen? Pustekuchen.

Ein paar Zeilen, dass man besorgt sei und die Sache auf die Agenda irgendeiner nächsten Sitzung stellen werde, vielleicht die Ethikkommission damit sich befassen lasse - mehr nicht. Auf Deutsch: Uns FIFA geht die Sache am Arsch vorbei.

Man gibt zwar inzwischen zu, dass es nicht ganz optimal gewesen sei, das WM-Turnier in die Wüste geschickt zu haben, aber Beschluss ist Beschluss und wahrscheinlich sind jetzt schon die Vorauszahlungen auf die Sponsorenverträge in die Schweiz geflossen. Wer will das ausschließen. Außerdem ist man zu sehr damit beschäftigt, so vielversprechende Partnerschaften zu schließen wie mit Gazprom - viel Geld versprechend.

Irgendwann, so ist zu hoffen, wird es zum Boykott kommen - einiger Verbände, vielleicht aber auch der Zuschauer und vor allem: von Spielern. Fußballer, die sagen: NEIN - unter diesen mörderischen Umständen (Sklaverei, Hitze, Ausbeutung, Gewinnmaximierung der FIFA-Familie) bin ich nicht mehr bereit, anzutreten. Zuzutrauen wäre es ihnen - zu erhoffen wäre es von ihnen. Auf einem Spielfeld, das auch ein Gräberfeld ist, sollte keiner gegen einen Ball treten.

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