Oh weh, geht’s noch?. Was haben sich Allofs & Co. dabei
nur gedacht? Statt der in Misskredit (!) gefallenen Banken (im Falle Werders:
Targo, ehem. Citibank) lieber auf ein bodenständiges Unternehmen umschwenken?
Von der Wall Street schnurstracks in den Wienerwald? Statt Gold im Safe lieber
das Gelbe vom Ei?
Mal nicht abgesehen von den Skandalen, die Wiesenhof
in der letzten Zeit in Sachen Tierverwertungshaltung gewärtigen musste – das
allein hält heutzutage ja keinen kapitalschluckenden Profiverein von
Mesalliancen ab; da wird hemmungs- und moralisch gedankenlos angebandelt mit
Atomkraftwerkern, Vermögensverzockern oder Flughafenbetreibern.
Was leicht wegzustecken wäre. Wenn nicht jetzt ab sofort die
Metaphorik ins Spiel käme.
Was wird man als Werder-Fan nicht alles ertragen müssen: von
der Hühnerhaufen-Abwehr über die Hühneraugen der nicht treffenden Stürmer bis
zu den armen, blinden, dummen oder verrückten Hühnern auf dem Spielfeld. Die
Presse wird immer wieder ein Hühnchen zu rupfen haben, die Spieler werden mit
den Hühnern zu Bett gehen müssen, wenn es Trainer Schaf so will; Häme über Häme
wird es geben, wenn der Klub auf der Hühnerleiter der Liga im Mist stecken
bleiben sollte.
Die Geschäftsführung gibt sich angesichts all dessen
trotzig: „Wir haben uns für Wiesenhof entschieden, nachdem wir uns in
intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen über den Betrieb, die Motivation
und die Ziele ausgetauscht haben. Wir werden in ständigem Kontakt sein und uns
auch vor Ort über die Prduktionsstätten [im Original; dtpBlog] von Wiesenhof
informieren.“ Wie? Was? Sollen die Spieler eine Art Mahnwache für das gerupfte
Huhn vor den Wiesenhof-Mästereien abhalten? Da lachen ja die Hühner.
Und der gemeine Werder-Fan? Wird sich auswärts erst mal
nicht mehr blicken lassen; zu sehr wird er unter dem Gespött der Gegenseite
Federn lassen müssen. Schon jetzt – um ein altes Sprichwort zu zitieren – sitzt
er da, als ob ihm die Hühner das Brot gefressen hätten.