Fußball, vielgerühmt als die schönste Nebensache der Welt, ist in seiner Profitvariante endlich wieder ein Schritt weiter. Wie der Tagespresse zu entnehmen war, will sich FC-Bayern-Abwehrspieler Jerome Boateng von US-Rap-Artist Jay Z (mit einem geschätzten Vermögen von 500 Mio. Dollar laut Forbes-Liste) durch dessen Entertainment- und Sportverlag "Roc Nation" künftig vermarkten lassen.
Mal abgesehen davon, was ein Herr Rummenigge dazu sagt oder ein Herr Sammer (da scheinen mir die letzten Worte noch nicht gesprochen bzw. gibt es noch Klärungsbedarf: Darf JB17 alias Mr Boateng das vertraglich überhaupt? Spricht da nicht sein Schuhausrüster dagegen? Wer oder was ist überhaupt Tschäi-Sie?): es ist der konsequente nächste Schritt!
Hin nämlich zur Ubervermarktung des Fußballs, des Profitfußballs in seiner kapitalen Reinform: der Spieler mutiert zum Vermarktungssub- und -objekt, nachdem er sich einen gewissen Marktwert erspielt hat. Nun tritt der Fußball hinter die Vermarktung zurück - und wird wirklich zur reinen Nebensache.
Es wird eine spannende Saison werden: Wer wird sich nach Boateng als Vermarktungsspieler outen?