4. Februar 2014

Maschinenfußball

Die seien fast wie Maschinen, sagte Mittelfeldspieler Alexander Meier über diese Bayern. „Die verlieren keinen Ball." - So der Mittelfeldspieler der Frankfurter Eintracht nach jener 0:5-Demütigung letzten Sonntag in der Frankfurter Rundschau. Ich frage mich: nur "fast"?

Längst spricht man den Bayern absolute Perfektion am Ball zu; die Siegesserie in der ersten Liga und die gewonnenen Trophäen der letzten Saison sprechen für sich. Sie gelten mittlerweile als eine der besten, wenn nicht DIE beste Mannschaft der Welt. Die seit Monaten gezeigte Überlegenheit der Bayern sei „bitter für die Bundesliga insgesamt“, meint denn auch Heribert Bruchhagen, der Vorstandschef der Frankfurter in der FNP.

Es ist nicht nur bitter, es könnte auch das Ende des Fußballs, wie wir ihn bisher kannten, sein. Wenn es dem FC Bayern gelingt, diese Qualitätsstufe zu halten, und der Kader und ein ewig unzufriedener Herr Sammer garantieren dies, haben wir zumindest einen Verein, dessen Unerreichbarkeit
nur noch Erfolgsjunkies ergötzt. Denn Perfektion nutzt sich ab, wird langweilig, Maschinenfußball interessiert nicht - wird quasi zum Fußballkunstwerk im Zeitalter seiner eigenen technischen Reproduziertheit.

 Sollte es dazu kommen, dass andere Teams auch diesem Maschinenfußballvorbild nacheifern, gar nachfolgen, wird das Interesse an der Liga, so wie sie zur Zeit organisiert ist, kippen. Und sich vielleicht der zweiten oder dritten oder vierten vermehrt zuwenden: dort wird noch Fußball auf der Grasnarbe gespielt.