Sommerpause, Sommerloch - da kann man sich mal in einem netten Hotel treffen, verwöhnen lassen und über neue Regeln nachdenken.
Soeben geschehen: das International Football Association Board (IFAB) hat ein Strategiepapier zusammengeschrieben, mit einigen revolutionär anmutenden Vorschlägen.
Unter anderem: Einführung der Nettospielzeit (siehe Basketball, Handball, ...) mit jeweils 30 Minuten je Spielhälfte.
Im Durchschnitt - das hat der kicker errechnen lassen - beträgt die Zeit, in der der Ball im Spiel ist, in der Bundesliga 56 Minuten und fünf Sekunden. Mit 60 Minuten läge man damit um vielleicht entscheidende 3'55'' drüber.
ABER: Wie bei so vielen FIFA-affinen Vorschlägen für das heutige "Entertainment- und Wirtschaftssegment Fußball" muss man sich fragen, wem das nutzen soll oder könnte.
Mal abgesehen davon, dass bei exakter Nettozeitmessung neue Probleme auftreten werden (z.B. muss der Schiedsrichter sekundengenau abpfeifen, unter Umständen, wenn der Ball sich noch auf der Torlinie, aber bereits auf dem Weg ins Tor befindet?); letztlich würde diese Einführung wie damals die zwangsweise der IMHO völlig überflüssigen elektronischen Anzeige-Handtafeln bei Auswechslungen, die immer so theatralisch von der Seitenlinie ins "weite Rund" geschwenkt werden, nur wieder einen bestimmten Industriezweig pampern.
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