Leverkusen gegen Frankfurt: die Eintracht spielt gut, erspielt sich langsam einen Vorteil. Dann werden Leuchtraketen aufs Spielfeld geschossen - sie kommen aus dem Gästeblock. Von Eintracht-Fans. Zumindest nennen die sich so. Die Folgen: Das Spiel unterbrochen, der Faden der Mannschaft gerissen, zwei Tore von Bayer und das Spiel letztlich verloren.
Nach all den Diskussionen um Fankultur und DFB: diese Aktion. Nicht nur völlig unnötig, sondern die Widerlegung der eigenen Bestrebungen. Mit Leuchtraketen auf Menschen schießen ist sicher keine Fankultur. Mit Raketen auf Menschen schießen ist überhaupt keine Kultur. Entsprechend sind die Schützen auch keine Fans, sondern barbarische Egomanen: nach dem Motto "Ich hab Eintritt bezahlt, ist mir doch scheißegal, was sich da unten auf dem Rasen tut, ICH will SPASS!"
Was hatten die Fanvertreter getobt: gegen die Politik und gegen den DFB. Man wolle ihre Rechte als Fans beschneiden. Aktionen gab es, um zu demonstrieren, dass Fußball ohne Fans in den Kurven stimmungstot ist. Am Ende hat sich die Bewegung selbst diskreditiert.
Aber die Stimmung kippt: die Mehrheit der Fußballanhänger und Fußballliebhaber will nicht länger unter einzelnen Ewig-Gestrigen zu leiden haben. Auf Fan-Foren wird lautstark gegen sie geschossen; Bezeichnungen wie "Arschlöcher" oder "Wichser" waren nach dem Frankfurt-Spiel in Leverkusen noch die harmloseren.
Bleibt zu hoffen, dass künftig Pyromanen draußen bleiben. Der Fußball braucht sie nicht, sie brauchen den Fußball nicht. Sollen sie sich doch anderswo treffen und gegenseitig beschießen. Vielleicht im Dschungelcamp. Das würde dann auch live übertragen, und ihr Ego wäre zufriedengestellt.