La Llosa hat einen prominenten Bürger verloren. Seine Geschichte ist weltbekannt: nach der Kriegsgefangenschaft in England geblieben, als Torhüter bei ManCity zu größten Leistungen und größtem Ruhm, größter Verehrung gekommen. Neunundachtzig Jahre waren ihm vergönnt. Uns war vergönnt, ihm in Nürnberg vor fünf Jahren die Hand zu schütteln - als man ihm seitens der Deutschen Akademie für Fußballkultur den Walther-Bensemann-Preis verliehen hatte: für sein Lebenswerk, das weit über seine Karriere hinausging.
Aus diesem kurzen Händedruck damals - ich übertreibe nicht - sprachen Willenskraft, Zielstrebigkeit, Bescheidenheit, Aufrichtigkeit. Auch aus seinen Worten, mit denen er sich damals bedankte und hartnäckig für Toleranz, Aussöhnung und Frieden warb. Solche Stimmen - auch von Fußballspielern und Fußballspielerinnen - dürfte es ruhig ein paar mehr geben. Die von Bert Trautmann werden wir nicht vergessen.
19. Juli 2013
16. Juli 2013
Auf der Jagd nach weißen Elefanten
Was für ein schöner Tag in Rio! Die Vorfreude auf ein Spiel im fastrenovierten Maracana-Stadion ist groß, auch wenn herausstehende Metallstäbe auf den Tribünen hohe Verletzungsgefahr bergen (für die Zuschauer); die Freude umso größer, als zu sehen ist, dass etwas zu sehen ist - weil sämtliche Fan-Fahnen und -Flaggen verboten worden sind. Noch größer die Überraschung: es gibt voluminöse Bierbecher - leider gelingt es dem Zuschauer, "nur" einen Becher zu trinken - pro Tor (zur Erinnerung: es spielte Spanien gegen Tahiti).
Später dann erfährt er-oder-sie von den Aufständen vor dem Stadion - ungebührlich, fürwahr, umso mehr, als die Leute den Gouvernör als Diktator beschimpften, wo man doch seine Wählerstimme nicht für einen Diktator abgeben kann. "I voted for him twice! And that was just the first election.", meint der unbekannte Zuschauer. Und freut sich über den schönen Tag in Rio - wenn nicht am Ende die Schwaden Tränengases doch noch bis zum 10. Stock gezogen wären und die Schoßhunde leiden ließen...
-- das alles stammt nicht von mir, sondern findet sich auf dem sehr interessanten Blog HUNTING WHITE ELEPHANTS / CAÇANDO ELEFANTES BRANCOS. Eine Innenansicht aus dem Fußballland, das nächstes Jahr noch länger im Fokus stehen wird. Da kann man schon mal "vorglühen".
Später dann erfährt er-oder-sie von den Aufständen vor dem Stadion - ungebührlich, fürwahr, umso mehr, als die Leute den Gouvernör als Diktator beschimpften, wo man doch seine Wählerstimme nicht für einen Diktator abgeben kann. "I voted for him twice! And that was just the first election.", meint der unbekannte Zuschauer. Und freut sich über den schönen Tag in Rio - wenn nicht am Ende die Schwaden Tränengases doch noch bis zum 10. Stock gezogen wären und die Schoßhunde leiden ließen...
-- das alles stammt nicht von mir, sondern findet sich auf dem sehr interessanten Blog HUNTING WHITE ELEPHANTS / CAÇANDO ELEFANTES BRANCOS. Eine Innenansicht aus dem Fußballland, das nächstes Jahr noch länger im Fokus stehen wird. Da kann man schon mal "vorglühen".
14. Juli 2013
Und dann die Hände / zum Pimmel...
... und lasst uns fröhlich sein! Zuletzt beobachtet - unfreiwillig - in einem Münchner Biergarten. Kahlrasierte Männer, deren sechse, spracheindeutig aus Sachsen, dem schwarzgelben T-Shirt-Aufdruck nach exilierte Dynamos, und schon im "Anmarsch" kehligröhlend die Hände am Schritt. Ja, auch gerade die zwei, die mit Frauchen (im Original: "Votze", so einer am Handy zu irgendeinem andern) unterwegs waren.
Warum auch immer es sie in den Münchner Westen verschlagen hatte, sie befanden sich in Bierlaune, der schlüpfrigen Bemerkungen kein Ende, dann auch noch, der Älteste kam auf die Idee, nach "Erich" zu rufen - im Falsett. Was die andern prompt nachahmten, monkey hear, monkey do.
Ein paar Heldenerzählungen später (eine Gruppe Frankfurter, Bierflaschen, Kopf, klatschen, Blut, Bullen, die Lücken bitte selbst ergänzen) dann der Höhepunkt: zwei tanzen um die Bierbank herum, stoßen ihre Shorts rhythmisch gegeneinander und orgiastische Laute aus. Dazu springt ein Dritter auf und streckt die Hand zum Hitlergruß - die am linken Arm, denn sonst wär's ja strafbar, nä woar.
Noch ein gesangliches Highlight - "Galatasaray, Galatasaray / Besiktas und Fenerbahce / wir hassen die Türkei!" - und weg waren sie. Später, als wir sie an der Tramhaltestelle wieder trafen, hatten sie ihre schwarze und ihre gelbe Fahne ins Gleisbett geworfen und beäugten glucksend, wie der Straßenbahnwagen über sie drüber knackte.
Warum auch immer es sie in den Münchner Westen verschlagen hatte, sie befanden sich in Bierlaune, der schlüpfrigen Bemerkungen kein Ende, dann auch noch, der Älteste kam auf die Idee, nach "Erich" zu rufen - im Falsett. Was die andern prompt nachahmten, monkey hear, monkey do.
Ein paar Heldenerzählungen später (eine Gruppe Frankfurter, Bierflaschen, Kopf, klatschen, Blut, Bullen, die Lücken bitte selbst ergänzen) dann der Höhepunkt: zwei tanzen um die Bierbank herum, stoßen ihre Shorts rhythmisch gegeneinander und orgiastische Laute aus. Dazu springt ein Dritter auf und streckt die Hand zum Hitlergruß - die am linken Arm, denn sonst wär's ja strafbar, nä woar.
Noch ein gesangliches Highlight - "Galatasaray, Galatasaray / Besiktas und Fenerbahce / wir hassen die Türkei!" - und weg waren sie. Später, als wir sie an der Tramhaltestelle wieder trafen, hatten sie ihre schwarze und ihre gelbe Fahne ins Gleisbett geworfen und beäugten glucksend, wie der Straßenbahnwagen über sie drüber knackte.
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