12. Februar 2011

Skippy, das Buschkänguruh

Null Punkte. Null Tore. Drei Spiele ohne Erfolg. Nach dem vierten Spiel: null Tore, ein Punkt. Und ein Zerwürfnis.

Die Bilanz der Eintracht aus Frankfurt im neuen Jahr. Das Zerwürfnis: Amanatidis ärgert sich, dass er nicht spielen darf; er quengelt und nörgelt und schießt ein paar Giftpfeile auf seinen Trainer ab. Papa Skibbe findet, dass der Bub den Rahmen überspannt hat, und schmeißt ihn raus, beleidigteleberwurstmäßig. Dabei kann er sich selbst nicht mal in die Augen schauen: "Amanatidis spielt bei Michael Skibbe keine Rolle mehr." hat er mindestens drei Mal auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Leverkusen rausgespuckt.

Wie hätte das ein Jürgen Klopp gelöst! Er hätte Amanatidis auf einen oder zwei Ouzo eingeladen, die beiden hätten heftig aufeinander eingeredet, dann wäre die Sache erledigt gewesen. So oder anders.

Mein lieber Herr Skibbe: statt vermeintlich autoritär auf den Busch zu klopfen - ein bisschen mehr Souveränität, bitte. Sonst könnte es passieren, dass das nächste Spiel 0:7 für den Gegner ausgeht. Für den Trainer hätte die Mannschaft dann nicht gerade gespielt.

8. Februar 2011

Superjogi

Am Mittwoch wird z.B. der Newskanal Bayern 5 "live und in voller Länge" vom Spiel BRD gegen Italien berichten, einem TESTspiel, ja? Es ist ein TESTspiel, früher auch mal FREUNDSCHAFTsspiel genannt... aber unser Leben muss vermarktet werden, sonst gilt es nichts mehr.

Dazu, um auf dem Marktplatz dann auch unter den Milliarden Ständen wahrgenommen zu werden, wird medial gefeuerwerkelt. Diesmal: es gibt wieder einen Super-Mario im deutschen Team! Ja, genau der, dieser PC-Game-Held der ersten Daddelstunde, dem nichts unmöglich war, bevor er in einen Toyota stieg (nein, das gehört jetzt nicht hierher). Ob man damit dem Spieler einen Götzendienst erweist, wird seine Karriere zeigen.

Eines anderen Karriere wird langsam dem Ausklang zu getextet: Der Balllack ist ab, und an sein Comeback hat ohnehin kaum noch jemand geglaubt. Der Markt ist eben schnelllebig - und was gestern angepriesen und verkauft wurde, liegt morgen schon in der Abfalltonne.

7. Februar 2011

Die Reißleine

"Wir waren nicht mehr der Überzeugung, dass wir in Zusammenarbeit mit Steve McClaren die Saison stabil zu Ende bringen können. Wir haben es gemeinsam bis zum letzten Tag versucht, leider ist uns nunmehr der Glaube an den Erfolg abhanden gekommen."

Dieter Hoeneß. Eine bislang holprige Saison findet ihre holprige Erklärung: Wie gut war letztlich die sog. Zusammenarbeit? Wie instabil war die Mannschaft bislang? Wer hatte diesen "letzten Tag" festgelegt? Wie groß war der Glaube an Erfolg vor der Saison? Und: Wer hat ihn jetzt geraubt oder unauffindbar verlegt?

Die Situation beim VWfL Wolfsburg ist "in der Tat" (Günther N.) desolat: erst wird die halbe Mannschaft neu eingekauft, sprich gewechselt, dann schmeißt man den Trainer den Aussortierten gleich noch hinterher. Wenn jetzt demnächst ("letzter" Tag: 14. Mai) der Abstieg besiegelt ist: Macht sich dann auch Manager und Vereinsführung vom Werksgelände?