2. Oktober 2013

Jimmy Hartwig macht in Trachten

Jimmy Hartwig verkauft Trachtenmode, ist der Boulevardpresse zu entnehmen. Möge ihm Erfolg dabei beschieden sein, Jimmy Hartwig hatte es nicht immer leicht.

Schlimm an der Meldung ist nur der Erinnerungsfetzen, der durch sie aus dem tiefsten Unterbewusstsein zutage gefördert wird. Das ganze trug sich vor geschätzten fünfzehn Jahren in Hamburg zu, in einem Ausflugslokal namens "Cliff", das direkt an der Außenalster liegt und in dem man qua Hausordnung gezwungen ist, sein iPhone (früher: Nokia) auf den Tisch neben den Caipi zu legen und die Sonnenbrille hoch ins Haar zu schieben, was dann später unangenehme Folgen hat, und dies wird oft unterschätzt, wenn das Haar nicht unbehandelt ist, was für alle Cliffgäste gilt, doch endlich zum Thema:

Jimmy Hartwig und der Ich-Erzähler stehen Schulter an Schulter an einem Ort, der gelegentlich von Sport1-Ansagern als Drehort für Werbeclips verwendet wird, ansonsten aber nicht weiter der Rede wert sein sollte, und es entwickelt sich folgender Dialog:

Ich-Erzähler: "Sind Sie nicht...?"
Jimmy Hartwig: "Ja, genau."
Ich-Erzähler: "Und ich hatte Sie erst gar nicht erkannt."
Jimmy Hartwig: "Jetzt aber doch."
Ich-Erzähler: "Ja."
Jimmy Hartwig: "Okay."
Ich-Erzähler: "Und sonst?"
Jimmy Hartwig: "Läuft."
Ich-Erzähler: "Dann alles Gute."
Jimmy Hartwig: "Ihnen auch."

Und dafür hat der Mensch über zigtausende von Jahren das Sprechen gelernt.

1 Kommentar:

  1. Ja wenn er es denn gelernt hätte! Die sprachliche Nähe zum heutigen PolitSprech ist unüberlesbar - wobei hier immerhin die Höflichkeit noch zu würdigen ist, die aus den kargen Lauten dringt...

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