Soll man noch - oder soll man künftig nicht mehr? Wasda auf der Seite 16 der gestrigen taz zu lesen war, klingt gefährlich - so gefährlich, wie die Quelle, auf die sich die Meldung beruft.
Da berichtet nämlich das Netzmagazin WIRED in seiner Abteilung DANGERROOM über eine neue Beziehung zwischen der Suchmaschine aller Suchmaschinen, Google, und der CIA, nachzulesen unter
Was dort so scheinbar unverfänglich-abstrakt skizziert wird, lässt sich konkret in nichts anderes als Schnüffelei übersetzen - gelinde gesagt. WIRED beschreibt die Allianz der beiden Institutionen so: "In a white paper, the company says its temporal analytics engine “goes beyond search” by “looking at the ‘invisible links’ between documents that talk about the same, or related, entities and events.”
Und weiter: "The idea is to figure out for each incident who was involved, where it happened and when it might go down. Recorded Future then plots that chatter, showing online “momentum” for any given event."
Mit anderen Worten: der Geheimdienst der USA benutzt google dazu, im Web weltweit nach möglichen Verbindungen zwischen Webinhalten zu fahnden, die auf ein wie auch immer geartetes Ereignis Hinweise geben. Natürlich wird es heißen, es gehe nur um Terrorismusbekämpfung; allein, wer glaubt nach der Google-Datenpanne mit angeblich ungewollt gespeicherten W-LAN-Daten dieser Rhetorik noch?
Was das mit Fußball zu tun hat? Erst mal nichts, abgesehen vom Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung. Und der Möglichkeit, demnächst angeklagt zu werden wegen solcher geposteten Sätze wie "Spieler XY muss Limits akzeptieren: 'Ja, bin Ladenhüter!' ist seine verzweifelte Bestandsaufnahme." oder "Ich mach schon intensivstes Lauftraining, doch eiliger krieg' ichs im Moment noch nicht hin."
Zugegeben, etwas gewollt diese beiden Beispiele; von der Hand zu weisen ist diese Tendenz der zunehmenden Netzkontrolle im schlechtesten Orwell'schen Sinne leider jedoch nicht.
Was aber nicht heißen sollte, sich ab sofort zurückzuhalten, ganz im Gegenteil. Man halte sich an die schönste aller Schlagzeilen, welche in der Süddeutschen vor vielen Jahren im Politikteil zu finden war: "FDP-Politiker Baum und Hirsch: Wir nehmen kein Blatt vor den Mund!"