Deutsch sprechen - auch auf dem Platz!
Die CSU-Resolution vom Wochenende, nach der hier lebende Ausländer sich grundsätzlich auf Deutsch unterhalten sollen, in der Öffentlichkeit, aber auch zu Hause in der eigenen Familie, geht einigen noch nicht weit genug. So fordern CSU-nahe Funktionäre, dieses Gebot auch auf den Fußballbetrieb auszudehnen. "Gerade im Fußball herrscht ein unglaubliches Tohuwabohu an Sprachen", wird ein führendes Mitglied zitiert. "Wie da überhaupt ein Ball beim Mitspieler ankommen kann, ist mir schleierhaft."
In Zukunft sollen eigens geschulte Sprach-Warte zusammen mit den Zeugwarten darüber wachen, dass bereits in der Kabine ausschließlich Deutsch geredet wird. Fußball, so die Begründung, sei ein besonderes Integrationsinstrument und soll als solches noch effektiver genutzt werden. "Die deutschen Vereine stehen in der Pflicht, auch in der Sprachpflicht - schließlich sind sie per Definition gemeinnützig", heißt es in Funktionärskreisen.
Kritisiert wird auch in diesem Zusammenhang, dass zu viele ausländische Trainer von den Klubs verdingt würden - im Profi- wie im Amateurbereich. "Wie da überhaupt eine Taktikbesprechung bei den Spielern ankommen kann, ist mir schleierhaft!" wundert sich ein führendes Mitglied. Ein Vorschlag, der im Raum steht, sieht vor, ausländische Trainer nur noch mit einem Deutsch-Zertifikat in Deutschland arbeiten zu lassen. Bereits unter Vertrag stehende Trainer sollen in einem Deutschtest mindestens ausreichende Sprachkenntnisse nachweisen. Der Deutschtest soll an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland außer in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen abgelegt werden können.