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25. Juni 2013

Die FIFA ist ein Eierkuchen

"Der FIFA Konföderationen-Pokal 2013 präsentiert sich bislang als rauschendes Fussballfest. Verantwortlich dafür sind allerdings nicht nur die Akteure auf dem Rasen, sondern vor allem auch die Fans, die aus allen Teilen der Welt nach Brasilien gereist sind, um ihre Mannschaft beim Festival der Meister lautstark zum Erfolg zu treiben.
Farbenfroh, enthusiastisch und kreativ sorgen die Anhänger für eine großartige Atmosphäre in den Stadien und tragen damit maßgeblich zu einem denkwürdigen Turnier bei." (zitiert nach www.fifa.com vom 24.6.2013)

Ja, der Confed Cup 2013 präsentiert sich bislang als politisches Fußballfest. Verantwortlich dafür sind zwar auch ein wenig die Akteure auf dem Rasen, zumindest die brasilianischen, sondern vor allem auch die Fans, die in allen Teilen Brasiliens beim Festival der Meister lautstark ihre längst überfälligen Forderungen kundtun. Lichterloh, enthusiastisch und kreativ sorgen die Anhänger für Reformen für eine großartige Atmosphäre vor den Stadien und tragen damit maßgeblich zu einem denkwürdigen Turnier bei.

Und die Veranstalter? Freuen sich über noch mehr Geld im Geldspeicher und singen das Lied von Friede und Freude. Aber auch Eierkuchen fangen irgendwann an zu stinken.

24. Juni 2013

Fußballfans in Deutschland demonstrieren für mehr soziale Gerechtigkeit

- na gut, auf DIE Schlagzeile werden wir noch eine Weile warten müssen. Aber sie dürfte kommen, denn die Zeiten, in denen für die Dauerkarte das letzte Geld zusammengekratzt und dann von August bis Mai sich nur auf DEN Verein konzentriert, sprich politisch das Maul gehalten wird, diese Zeiten werden bald vorbei sein. Vor allem, wenn es für viele kein letztes Geld mehr gibt.

Auf dass dann endlich auch der Fußball als das begriffen wird, was er geworden ist: nicht die schönste Nebensache der Welt, sondern für viele die verbissenste Hauptsache des Lebens, die ihnen innere Befriedigung verspricht, in erster Linie aber das Geld aus der Tasche zieht. Vor allem aber ist der Profifußball ein wesentliches Segment unseres Wirtschaftssystems geworden, eine Sparte, die es wenigen ermöglicht, sich in wenigen Jahren ein sorgenfreies Leben zu sichern oder nebenher mit ein paar Millionen mal so eben an der Börse zu zocken.

Warum regt sich kein Fan darüber auf? Ist die Verheißung, mit DEM Verein irgendeinen blechernen Pokal zu gewinnen, so groß, dass alles andere zurückstehen muss? Wäre nicht aber auch das fanatische Denken mit einem politischen Denken verbindbar?

Wilhelm: "Wenn nur beide, das Poetische und das Politische, eins sein könnten."
Der Alte: "Das wäre das Ende der Sehnsucht und das Ende der Welt."
Peter Handke, Falsche Bewegung (1975)

22. Juni 2013

FIFA-Standards überall

“FIFA standard hospitals and schools!” - Krankenhäuser und Schulen nach FIFA-Standard verlangen die Demonstranten in Brasilien. Was zunächst ironisch rüberkommt, könnte eine Welle von Forderungen lostreten, die letztlich alle auf diesen Nenner zu bringen sind: Wenn die FIFA in einem Land ihr Weltmeisterschaftsturnier veranstaltet, muss sie dafür sorgen, dass sie die Infrastruktur in diesem Land unterstützt.

Soll heißen: Für Fußballturniere braucht es ausgebesserte Straßen, verbesserten öffentlichen Personen-Nahverkehr, funktionierende Krankenhäuser, eine entsprechend geschulte und ausgerüstete Polizei, einen oder mehrere grundüberholte Flughäfen, Helfer und Helferinnen, für die Hundertausende von Fans, die zu diesen Spielen kommen.

Diese Forderungen sind weder überzogen, noch abwegig: wer derart immens Kohle macht, sich aber aller Verantwortung entzieht, handelt nach Art von totalitären Feudalisten: Sollen die da unten doch sehen, wo sie bleiben, nachdem wir ihnen den letzten Cent aus der Tasche gezogen haben.

Die FIFA darf nicht länger Knebelverträge mit diesen Staaten machen, sich alles bezahlen lassen, keine Steuern dafür abgeben und mit sattesten Gewinnen zum nächsten Land ziehen. Dieses Raubrittertum muss ein Ende haben.

Es sollte, von diesen Demonstranten in Brasilien ausgehend, eine weltweite Kampagne geben: Make FIFA pay for what they earn! Die FIFA muss, wie jeder Veranstalter auch, für sämtliche Veranstaltungskosten auch in der Folge (Stichwort: leerstehende Stadien, vgl. Südafrika) aufkommen. Den Vertrag dazu unterschreibt Herr Blatter persönlich vor der UN-Vollversammlung.