2. November 2013

Kein Fußball - wir sind zu reich

So so, die französischen Profi-Fußballvereine wollen nicht zahlen. Wollen die Reichenabgabe, die von ihrem Staatslenker wie weiland der Zehnte pamphletiert worden ist, nicht entrichten (tut man das nicht mit der Notdurft? anderes Thema... oder dann auch wieder nicht). Wollen gar - Achtung! - streiken. Dem Volk sein Opium entziehen, auf dass es sich entrüste (Waas? erst die Brotpreise erhöhen und dann uns die Spiele verunmöglichen? Mon Dieu!) und gegen den feudal regierenden Herrn sich auflehnen.

Würde "das Volk" tatsächlich auf die Barrikaden gehen (Achtung: französische Geschichte!), hätte es sich formidabel verarschen lassen. Von den Reichen, die ein weiteres Mal den Kampf gegen die Armen, die so unangenehm aufdringlich sein können, für sich ein Stück weit (ein Geldstück weit) gewonnen hätten.

Dieser Kampf hat jetzt auch den Fußball erreicht. Denn bei allen anderen Kriegsschauplätzen momentan - Privatdatenklau mit einhergehendem Vertrauensverlust, Klimawandel-oder-nicht, Welthunger etc. - ist der Krieg zwischen den Wohlhabenden und den Habenichtsen im vollen Gange. Ab und zu bekommt Arm davon sogar was mit. Vielleicht bestreikt das Volk ja auch mal die Profi-Vereine. Nein? Nicht, wenn's um Fußball geht? Wir sprechen uns noch.

28. Oktober 2013

Macht sie alle, alle glücklich und immer zu jeder Zeit

"Der Fußball verändert sich, wir haben 209 Verbände. Warum verringern? Wir sollten mehr Menschen glücklich machen!"- Das die Reaktion von Michel Mégalomane Platini auf Blatters Vorschlag, künftig für WM-Turniere mehr afrikanische und weniger europäische Nationalmannschaften zuzulassen. 

Mal abgesehen davon, dass Joseph Eternel Blatter damit ja eigentlich auf Stimmenfang gehen wollte, um seine Wieder- und Wiederwiederwahl zu betreiben, hat Michel Platini schon mit der Aufstockung der Teilnehmer zur EM auf 24 - quasi der Hälfte aller europäischen Verbände - einen Ansatz zu Größenwahn, mindestens Desorientierung gezeigt.

Nun will er die WM mit 40 Teams bestückt wissen - für alle Kontinente ein paar mehr als die bisherigen 32. Dabei sollte er aber nicht stehenbleiben. Denn es geht noch besser, noch größer.

Es könnten alle 209 Nationalteams gegeneinander antreten, bis ein Weltmeister ermittelt ist. Und: es könnte das ganze Jahr über WM sein, nicht nur alle viere. Wie wären da alle Fans glücklich, und keiner mehr benachteiligt, und alles stünde endgültig unter der Ägide des allmächtigen Fußballs, und Joseph Blatter hätte seine stalineske Mission erfüllt: Oh Almighty Soccer, we pray to thee! Amen.