30. April 2010

Halbzeit des Aufreißers

321 zu 319! Die Reihen schließen sich. Selbst hoffnungslos lückenklaffende Teams wie Honduras oder Korea bestücken sich allmählich. Inzwischen hab ich auch den Bogen raus, wenn es darum geht, das Abziehbild von seiner "Trägerfolie" zu lösen ( - herrliche Begriffe kann die deutsche Sprache mitunter erschaffen): nicht wie noch vor Tagen mit dem Fingernagel versuchen, einen kleinen Spalt zu öffnen, den mit dem Fingernagel der anderen Hand zu erweitern, um dann abzuziehen. Nein, es geht wesentlich einfacher - mit der Fingerkuppe solange über eine Ecke des Bildes streichen, bis es sich von seinem Untergrund löst. Und eleganter, ja professioneller sieht's auch noch aus.

Halbzeit also; das Halbalbum ist geschafft. Von jetzt an wird es mühevoller, enttäuschender, resignativer - jeder zweite Schuss bzw. Zug nur noch ein Treffer? Wann reiße ich das erste Tütchen auf mit 5 x Habichschon? Wann beginnt die Jagd auf die zehn, zwanzig letzten, die noch fehlen um "komplettieren" zu können ( - wie das klingt, irgendwie nach durchgeführtem chirurgischem Eingriff und Filet)?

Schon jetzt zeigen sich erste Grade von Paninia nervosa: in der Straßenbahn eben, ein Junge, fünf Jahre vielleicht, zwei Klebebilder in der Hand, silbern davon glänzt mir eins ins Auge, es ist - das Emblem von Spanien! Das fehlt mir noch! Und was macht er damit? Wirft einen fragenden Blick auf die Mama, und nachdem die nicht herschaut klebt er's neben den Fahrscheinautomaten. Meine Chance, denn an der nächsten Haltestelle steigen sie aus - aber im letzten Moment schießt der kleine Teufel zum Objekt meiner Begierde, zieht's wieder ab und springt aus der Tür. Von Spanien fehlen mir noch einige.

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