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27. Juli 2015

Endlich wieder ein Schritt weiter

Fußball, vielgerühmt als die schönste Nebensache der Welt, ist in seiner Profitvariante endlich wieder ein Schritt weiter. Wie der Tagespresse zu entnehmen war, will sich FC-Bayern-Abwehrspieler Jerome Boateng von US-Rap-Artist Jay Z (mit einem geschätzten Vermögen von 500 Mio. Dollar laut Forbes-Liste) durch dessen Entertainment- und Sportverlag "Roc Nation" künftig vermarkten lassen.

Mal abgesehen davon, was ein Herr Rummenigge dazu sagt oder ein Herr Sammer (da scheinen mir die letzten Worte noch nicht gesprochen bzw. gibt es noch Klärungsbedarf: Darf JB17 alias Mr Boateng das vertraglich überhaupt? Spricht da nicht sein Schuhausrüster dagegen? Wer oder was ist überhaupt Tschäi-Sie?): es ist der konsequente nächste Schritt!

Hin nämlich zur Ubervermarktung des Fußballs, des Profitfußballs in seiner kapitalen Reinform: der Spieler mutiert zum Vermarktungssub- und -objekt, nachdem er sich einen gewissen Marktwert erspielt hat. Nun tritt der Fußball hinter die Vermarktung zurück - und wird wirklich zur reinen Nebensache.

Es wird eine spannende Saison werden: Wer wird sich nach Boateng als Vermarktungsspieler outen?

29. Mai 2015

So seh'n Geldsieger aus


„Quickborn, 29. Mai 2015. Für das DFB-Pokalfinale am Samstag ist der BVB klarer Favorit – solange es nach den Privatanlegern geht. Denn sie sind kurz vor dem Spiel in Kauflaune und zeigen damit dem VfL Wolfsburg die rote Karte. Das belegen die Depotauswertungen von comdirect: Über die Hälfte aller BVB-Trades (51 Prozent) in der vergangenen Woche waren Käufe, ein Vertrauensbeweis für die Dortmunder Elf. In der Woche zuvor machten die Käufe sogar 74 Prozent der Transaktionen aus. Die nicht repräsentative Auswertung zeigt, dass die Privatanleger bei comdirect auf einen Sieg des einzigen börsennotierten deutschen Fußballvereins setzen.“

Soweit die Pressemitteilung der Bank. Abgesehen davon, dass 51 Prozent nicht unbedingt eine überwältigende Mehrheit ist, abgesehen davon, dass es schon wundert, wenn die Bank die Depots ihrer Privatkunden „auswertet“ – die Absurdität von sog. Kauflaunen hat, wie man auch als Spekulations-Laie inzwischen weiß, schon den einen oder anderen Betrieb ins Verderben gerissen. Aber so seh’n halt Sieger aus, schalalalala, wenn süßer die Kassen nicht klingeln…

Angesichts solcher „Fußball“-Meldungen kann man eigentlich nur noch kotzen. Und anstelle von Quickborn steigt einem ein Suddendeath vor Augen.