6. Mai 2011

Hat jemand Interesse an der Frauen-Fußball WM?

Das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut INNOFACT AG hat im April auf den Kopf genau 1056 Verbraucher zum Interesse an der anstehenden Frauen-Fußball Weltmeisterschaft befragt. Besser wären 1954 Verbraucher gewesen oder gar 1990, aber nun gut. Und was die genau bei der Befragung der Düsseldorfer Marktforscher verbraucht haben, bleibt auch im Ungewissen. Aber auch gut.

Aus der Befragung ist dann sofort eine „Studie“ entstanden, und die zeigt, dass das Interesse rund 7 Wochen vor WM-Start im eigenen Land sau- bzw. ebermäßig ist. 59% der Befragten geben an, überhaupt zu wissen, dass in diesem Jahr die Frauen-Fußball WM bei uns läuft. Im Vergleich dazu wussten vor einem Jahr rund 88% der Deutschen, dass die Herren-Fußball WM in Südafrika stattfindet.

Aber es geht noch mieser: 35% der Befragten zeigen Interesse an der Frauen-WM, 41% interessieren sich überhaupt nicht für das Event. Da waren die Werte bei den Herren mit 60% bzw. 26% von ganz anderem Kaliber. Die Trainerin des Frauen-Nationalteams, Silvia Neid, können nur knapp 20% richtig benennen; 78% können überhaupt nicht sagen, wer die Fußball-Damen trainiert.

Endgültig ein Schlag ins Gesicht der Frauen-Bewegung: nur 28% der Frauen sind an der WM interessiert, von den Männern immerhin 43%.

Jetzt ist Mai, und Zeit für eine konzertierte Aktion: von Alice Schwarzer & BILD! Retten Sie die deutsche Frauenbewegung - auf die Plätze, fertig, äh los...

30. April 2011

Immer wieder Wundertüten, oder: Bis in die Haarspitzen motiviert in die zweite Liga

Hat's das schon mal gegeben, in all den Jahrzehnten Bundesliga? Dass ein Team in der Hinrunde ins obere Drittel der Tabelle sich spielt, am Ende der Rückrunde komplett am Ende liegt?

Die Frankfurter Eintracht machts vor: hinwärts noch auf die Europa-Liga geschielt, zwei Spieltage vor Ende nur noch rückwärts blickend - auf dass ihr wenigstens noch der Relegationsplatz bleibt.

Dazu wird es nicht kommen, denn einzig St. Pauli scheint sich momentan mit dem direkten Abstieg abgefunden zu haben. Gladbach, Köln, Wolfsburg, Stuttgart, Lautern, Bremen - sie punkten alle. Frankfurt punktet nicht. Ergo - ?

Zumindest können sie am Ende dieser Saison von sich sagen: Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert gewesen! Was nicht heißen soll, dass es an Herrn Daum gelegen haben wird: aus einem uninspirierten Sauhaufen kann auch er in einigen Wochen keine Erfolgself zaubern.

Bleibt der traurige Rekord - schlechteste Rückrundenmannschaft aller Zeiten; wenn es denn einer überhaupt ist...

9. April 2011

Schauspielen für den Scheich

Dabei ist's ja gar keiner, der sich die Firma "TSV München von 1860 Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft auf Aktien" als Investobjekt unter den Nagel reißen will, angeblich, weil er Fußballfan sei; sondern ein jordanischer oder abudhabischer Geschäftsmann, der kein Geld verlieren will. Der TSV als Abschreibungsobjekt?

Egal, es wäre die erste arabische Finanzspritze im deutschen Profifußball, wie die Medien nicht müde werden zu betonen, mit einem ganz eigenen kaum hörbaren Unterton, gerade so, als sei damit der Ausverkauf des Abendlands postspengler denn doch eingeleitet. Erst zahlen wir Unsummen für die Bequemlichkeit des Öls, dann kaufen die Scheichs uns davon auf!

Schön anzusehen war das Schau-Spiel der "Löwen" gegen Cottbus; von Erfolg gekrönt auch. Und vielleicht wäre das ja in Zukunft auch eine Möglichkeit, Teams zu motivieren: eine Agentur, die (männliche) Models als potentielle Investoren vermietet, könnte durchaus ein erfolgreiches Geschäftsmodell werden! Wahlspruch: You never know...