Ein physikalisches Kraftfeld, so definieren die Wikipeden, ist ein Feld, dessen Feldstärke auf einen Probekörper eine Kraft ausübt. Eine allseits akzeptierte Definition gibt es wohl nicht; einige Physiker verstehen unter dem Kraftfeld eine
Feldfunktion mit der Dimension einer Kraft, die vom verwendeten
Probekörper abhängig ist. Dabei, so weiter im Zitat, ist die Abhängigkeit vom Probekörper ohne Rückwirkung des Probekörpers auf das bestehende Feld zu verstehen.
Im Fußball ist das ähnlich. Ein sportliches Kraftfeld im Fußball, so definiere ich mal aus der hohlen Hand, ist ein Wettbewerber-Feld, dessen Feldstärke auf einen Mannschaftskörper eine Kraft ausübt. Dabei ist die Kraft dieser Kraftfelder abhängig von den Mannschaften. Anders als in der Physik kann die Abhängigkeit jedoch nicht ohne Rückwirkung auf das bestehende Feld, genauer: Bewerberfeld und letztlich auch Fußballfeld verstanden werden.
Soll heißen: Ändern sich die Kraftfelder, treten Kräfteverschiebungen auf, und seien sie auch nur geringfügig, Das ist bei der zunehmenden Breite an der Spitze - danke, Berti - insofern beachtlich, als nicht nur die von einer Kräfteverschiebung betroffenen Probekörper, sprich: Mannschaften auf dem Feld für das folgende Kräftemessen entsprechende Wirkungen zu verzeichnen haben, sondern auch die nur mittelbar betroffenen.
Wenn also der schon vor der Saison als Meister gehandelte FC Bayern in Frankfurt wie schon vorher gegen Köln "nur" Unentschieden spielt, könnte dies anderen Teams derart Auftrieb geben, egal ob Marke Tradition, Investition oder Retorte, dass das gesamte Kräftegefüge ins Wanken gerät und neue Feldstärken produziert, mit denen niemand vorher gerechnet hat. Dabei kann es freilich auch zu deutlichem Kräfteverschleiß und FeldSCHWÄCHEN kommen, und dies bei Mannschaften, denen man zu Beginn des Wettbewerbs noch höhere Feldfunktionen zugewiesen hatte.
So gesehen könnte es tatsächlich sein, dass die dem Fußballspiel inhärente Kraft die nominellen Feldstärken unvorhergesehen schwächt und damit schlicht: DIE SAISON WIEDER SPANNEND MACHT!
16. Oktober 2016
22. September 2016
„Ich bin gläubig und ich spiele gerne Fußball!“ - Interview mit Niango Nkomo (19) aus dem Senegal, seit drei Jahren in Bayern
DER TÖDLICHE PASS: Herr Nkomo, Sie sind ja vor drei Jahren, also vor der großen
Flüchtlingswelle nach Deutschland gekommen – was war der Anlass dazu?
NIANGO NKOMO: Meine Eltern sind bei einer Explosion ums
Leben gekommen, ich bin das älteste von fünf Kindern, ich wollte Geld
verdienen, aber im Senegal ist das schwer. Ich habe dann von einem Freund
gehört – wir waren im selben Fußballklub in Dakar – von einem Mann, der gegen
Geld einen Weg nach Europa weiß.
DTP: Ein Schleuser…?
NN: Ja, dem habe ich alles Geld unserer Familie gegeben und
er hat mich nach Europa gebracht.
DTP: Auf welchem Weg ging das?
NN: Das will ich nicht sagen. Ich darf es nicht sagen, das
war das Geschäft.
DTP: Wie sind Sie dann nach Deutschland und nach Bayern
gekommen?
NN: Meine Eltern haben mich sehr christlich erzogen, sie
haben mich immer in die Kirche mitgenommen. Und ich bin ein gläubiger Christ
geworden! Wir hatten viele Christen in unserer Fußballmannschaft. Wie ich in
Europa angekommen bin, habe ich aus Dank zu Gott gebetet und das hat jemand
gesehen, der hat mich zu einem christlichen Haus gebracht und die haben mir
dann einen Platz in einem Flüchtlingsheim in Bayern – wie sagt man: geschafft?
DTP: Verschafft. Sie sind ja in einer sehr ländlichen
Gemeinde untergekommen; wie wurden Sie aufgenommen?
NN: Zuerst habe ich mich nur gefreut, dass ich in
Deutschland war. Und viele Menschen waren auch freundlich zu mir. Sie wollten
zuerst nicht glauben, dass ich ein Christ bin. Aber der Pfarrer hat mir in die
Augen geschaut und gesehen, dass ich eine gute Seele und keine schwarze Seele
habe, hat er gesagt. Er hat mich sogar als Diener in die Kirche genommen…
DTP: … als Ministrant?
NN: Ja so heißt das, genau. Da darf ich den Wein tragen und
der Pfarrer schüttet ihn dann aus. Und ich spiele hier Fußball!
DTP: In einem Verein?
NN: Jaja, ein Verein! Ich spiele Jungen…
DTP: … Jugend…
NN: … ja Jugend, und da bin ich ein Rechtsverteidiger.
DTP: Das ist doch schon mal eine vielversprechende Position.
Sind Sie denn als Flüchtling offiziell anerkannt?
NN: Ich habe eine Duldung, heißt das so? Und ich will auch
nicht mehr zurück. Ich bin in einer Schule für einen Beruf, Automechaniker…
DTP: Da lernen Sie dann auch, wie man schummelt…
NN: Was ist „schummeln“?
DTP: Wenn man im Strafraum hinfällt, aber es war gar kein
Foul…
NN: Oh ja, das lerne ich beim Fußball! Sagt der Trainer, wir
müssen auch eine Schwalbe können!
DTP: Aber geht das nicht gegen Ihren christlichen Glauben?
NN: Nein, Gott verzeiht meine Sünden, große und kleine
Sünden! Gott verzeiht auch Politikern, die Flüchtlinge heimschicken wollen.
DTP: Denken Sie da an bestimmte Politiker?
NN: Nein, viele Politiker sagen so. Aber vor ein paar Tagen
hat ein christlicher Politiker aus Bayern gesagt, dass er Flüchtlinge aus
Senegal nicht heimschicken will –
DTP: Äh, naja, er meinte, dass er solche wie Sie nicht mehr
loskriegt –
NN: Jaja, nicht mehr weg, nicht mehr weg von hier. Das ist
ein guter Mann, und ich habe dem Pfarrer sofort gesagt, dass ich in diese
Partei will.
DTP: Wie? Sie wollen in die CSU eintreten?
NN: Jaja, CSU, das ist eine christliche Partei, und alle
Politiker werden mir helfen. Das sind gute Menschen, die haben keine schwarze
Seele.
DTP: Wenn Sie sich da mal nicht täuschen… Herr Nkomo, wir
wünschen Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute.
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12. September 2016
Doppelte Stammesbürgerschaft
Bald wird angestochen - das erste Fass Oktoberfestbier, und dann ist eines der größten jährlich wiederkehrenden, staatlich tolerierten und tourismusamtlich heftigst beworbenen Drogen-Festivals, vulgo die Wiesn, in München eröffnet. Die Droge Alkohol fließt dann stündlich hektoliterweise, und wer was auf sich hält, stolziert mit einem neuen Outfit daher.
Der Lokaltermin ist auch für die Vertragsspieler des FC Bayern schon seit langem Pflicht; unbeschadet der kulturellen und nationalen Herkunft wird jeder von ihnen in Trachtenhemd und Lederhose gezwängt, auf dass die Freistaatshymne "Gott mit dir, du Land der Bayern" zwangsintegrativ zumindest im Profifußball eine mindestens zweite Bedeutung erhält.
Doch auch der FC-Bayern-Fan kann, noch dazu wenn er oder sie aus Bayern stammen, die Wahrzeichen der doppelten Stammesbürgerschaft zur Schau stellen. Das erlauben Merchandise-Katalog: hier findet sich alles, aber auch wirklich alles, was der Wiesngänger braucht. Vom Trachtenhemd über Halstuch, Lederhose, Strickjacke, Socken, Samtweste, Softshelljacke, Longsleeve, Poloshirt, Handtasche, Dirndl, Bluse, Leder Lanyard, Filzhut, Faltshopper, Badehshorts, Maßkrug, Bierdeckel, Wiesnschal, Schlüsselanhänger, Lebkuchenherz, Baby-Nuckelkrug und Badeente Trachtenedition gibt es alles, was das Bayern-Wiesn-Herz begehrt, denn auf allem prangt das FC-B-Logo und die Freistaatsraute.
Das gesamte Bayern-Protzprogramm kostet rundum einen schlappen Tausender! Und nachdem die Marketingabteilung diese Sachen nicht einfach mal so produzieren lässt, scheint das wohl auch gekauft zu werden. 1000 Euro!
Und am Ende (der Sauftour) gibt's zur FC-Bayern-Wiesn-Tracht ja vielleicht sogar noch eine Tracht umsonst: Prügel nämlich... Es sollen ja auch Sechzger, Dortmunder, Schalker etc. pp. schon in den Zelten gesehen worden sein...
Der Lokaltermin ist auch für die Vertragsspieler des FC Bayern schon seit langem Pflicht; unbeschadet der kulturellen und nationalen Herkunft wird jeder von ihnen in Trachtenhemd und Lederhose gezwängt, auf dass die Freistaatshymne "Gott mit dir, du Land der Bayern" zwangsintegrativ zumindest im Profifußball eine mindestens zweite Bedeutung erhält.
Doch auch der FC-Bayern-Fan kann, noch dazu wenn er oder sie aus Bayern stammen, die Wahrzeichen der doppelten Stammesbürgerschaft zur Schau stellen. Das erlauben Merchandise-Katalog: hier findet sich alles, aber auch wirklich alles, was der Wiesngänger braucht. Vom Trachtenhemd über Halstuch, Lederhose, Strickjacke, Socken, Samtweste, Softshelljacke, Longsleeve, Poloshirt, Handtasche, Dirndl, Bluse, Leder Lanyard, Filzhut, Faltshopper, Badehshorts, Maßkrug, Bierdeckel, Wiesnschal, Schlüsselanhänger, Lebkuchenherz, Baby-Nuckelkrug und Badeente Trachtenedition gibt es alles, was das Bayern-Wiesn-Herz begehrt, denn auf allem prangt das FC-B-Logo und die Freistaatsraute.
Das gesamte Bayern-Protzprogramm kostet rundum einen schlappen Tausender! Und nachdem die Marketingabteilung diese Sachen nicht einfach mal so produzieren lässt, scheint das wohl auch gekauft zu werden. 1000 Euro!
Und am Ende (der Sauftour) gibt's zur FC-Bayern-Wiesn-Tracht ja vielleicht sogar noch eine Tracht umsonst: Prügel nämlich... Es sollen ja auch Sechzger, Dortmunder, Schalker etc. pp. schon in den Zelten gesehen worden sein...
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